Tour der Partner III - Stadskanaal - Lilienthal 2004

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Vom 20. bis zum 22. Mai 2004 fand die dritte Tour der Partner statt, dieses Mal wieder von Groningen nach Deutschland. Mit insgesamt etwa 210 km sollte es die bis jetzt längste und nördlichste Tour werden. Allerdings waren es auch die bis jetzt wenigsten Teilnehmer, nur etwa 170 Personen hatten sich angemeldet. Vier Gruppen waren geplant, die in 15-minütigen Abständen losfahren, unterwegs versorgt werden und abends in Turnhallen und mitgebrachten Zelten übernachten sollten. Geplant war, über die Dollart-Route nach Leer, dann Freitag, den 21. 5. weiter nach Rastede, und schließlich am Samstag nach Lilienthal zu fahren. Das Gepäck sollte mit dem LKW transportiert werden, so daß die Radtour selber unbeschwert stattfinden konnte.

Zwei Busse in SchofmoorAm Mittwoch, den 19. 5., trafen sich alle deutschen Teilnehmer am Hallenbad Schofmoor in Lilienthal ab circa 15:00 Uhr, wo alle Fahrräder und das Gepäck verladen wurden und um etwa 16:00 Uhr abgefahren werden sollte nach Stadskanaal. FahrradverladungDoch die Fahrräder erwiesen sich als sperriger als erwartet. Deshalb mußte kurzfristig noch ein zusätzlicher Anhänger besorgt werden, so daß sich die Abfahrt um eineinhalb Stunden verzögerte. Jutta, Astrid und Richard im RestaurantDann klappte aber doch noch alles gut, und alle kamen wohlbehalten in Stadskanaal an. Nachdem das Nachtlager in Zelten und der Turnhalle bereitet war, ging man um etwa 21:00 Uhr zum Essen. Es gab Tomatensuppe, Schnitzel und Eis in einem Restaurant, und die Stimmung war froh erwartungsvoll auf die Tour in den nächsten drei Tagen gerichtet. Pünktlich zum Essen waren auch Jacques Leclerc und Pastor Matthias Weiß eingetroffen, die nicht per Bus, sondern per Rad, Matthias dabei mit seinem Liegerad, angereist waren. Sie hatten die etwa 170 km bei ständigem Gegenwind in 10 Stunden geschafft. Gute Leistung!

Sigrid cremt sich einUnterwegs in GroningenAm Donnerstag, Himmelfahrt, ging es dann nach einem reichhaltigen Frühstück um 9 Uhr los, in vier Gruppen zu jeweils etwa 40 Teilnehmern und drei Begleitern. Viele hatten die verteilten T-Shirts und blauen Mützen angezogen. Um Punkt neun Uhr, von Egon Hastedt genauestens kontrolliert, fuhr die erste Gruppe los, 15 Minuten später dann die zweite, und so weiter. Pause am FietspadZuerst Richtung Norden über Onstwedde, Wedde nach Oudeschans, wo die erste Pause gemacht wurde.
Rast in OudeschansKaffee und Kuchen in der FestungOudeschans ist eine alte, aber bewohnte Festungsanlage, die jedoch nicht so gut und komplett erhalten ist wie das einige Kilometer südlicher liegende Bourtange, wo die Tour vor vier und acht Jahren durchführte. In einem schönen Biergarten wurde Kaffe und Kuchen, Frikadellen, aber auch schon der eine oder andere Schnaps gereicht. Oudeschans ist ganz in der Nähe von Winschoten, das wir aber nicht durchfuhren. Egon Hastedt im Gespräch mit TeilnehmerKlaus läßt es sich schmecken
Mittag an Nieuwe StatenzijlEs gab SandwichesDann ging es weiter nach Nieuweschans, das direkt an der deutschen Grenze liegt. Eine Gruppe fand die Nähe zu Deutschland so reizvoll, daß sie bereits hier die Grenze überschritt und weiter zum nächsten Ziel, Nieuwe Statenzijl, fuhren. Hier war auch bereits die Dollart-Route ausgeschildert, die dann bis Leer verfolgt wurde. Dieses Jahr sollten die Gruppen aber so lange wie möglich in Groningen bleiben, so daß die meisten von der niederländischen Seite Nieuwe Statenzijl erreichten, wo dann die Mittagspause stattfand. Nieuwe Statenzijl ist der nördlichste Grenzübergang zwischen Groningen und Deutschland und liegt direkt hinter einem Sperrwerk zum Dollart. Oben auf dem Sperrwerk machten wir Halt. Es gab Sandwiches und Obst, und die Teilnehmer ließen es sich schmecken. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug etwa 13 km/h, so daß auch der mit 85 Jahren älteste Teilnehmer und die mit 8 Jahren jüngste Teilnehmerin bequem mitkamen.
Pause am Melkhus in JengumDas Melkhus ist eine alte WindmühleVon Nieuwe Statenzijl ging es dann tatsächlich nach Deutschland hinein und über Heinitzpolder, Ditzumverlaat, Bunderhammrich nach Jengum, das bereits an der Ems liegt. Hier war die nächste Pause geplant, und zwar im dortigen Melkhus, einer alten Mühle. Es gab auch immer ein großes Hallo, wenn die nächste Gruppe auf die vorherige traf. Hier im Melkhus konnten sich die Teilnehmer an allen Produkten der Kuh erfreuen. Die Bedienung war freundlich und das Umfeld sehr schön. Nur eine Mühlenbesichtigung konnte aus Zeitgründen nicht gestattet werden.Sigrid, Jacques, Klaus und Hanna am FachsimpelnRoswita ist bereit zur Abfahrt Von Jengum ging es weiter in Richtung Süden an der Ems entlang nach Bingum, dann bei Bingum über die Ems nach Leer hinein. In Leer übernachteten wir wieder in einer Turnhalle in der Schule an der Blinke, das Abendessen gab es in der Lebenshilfe, etwa 700 Meter von der Turnhalle entfernt. Die meisten Teilnehmer fuhren diese Strecke schon wieder mit dem Fahrrad. Dort hielt der Bürgermeister von Leer noch eine kurze Ansprache, bevor das sehr gute und reichhaltige Essen in Angriff genommen werden konnte. Der weitere Abend stand dann zur freien Verfügung, und die Teilnehmer verteilten sich auf die Kneipen von Leer. Monica Röhr und ihr Kollege aus LeerMartin und Jacques beim WeißbierDas Wetter war heute relativ angenehm gewesen: Kein Regen, etwas Sonne und nicht zu kalt. Man hatte sogar Mitfahrer in T-Shirts mit kurzen Ärmeln gesehen.

Am nächsten Morgen, Freitag, den 21. 5., ging es dann wieder um 9 Uhr los, doch diesmal fuhren die Gruppen in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst durch die Innenstadt von Leer, über die Dr.-Vom-Bruch-Brücke, über den Südring, die Leda und direkt nach der Ledabrücke Richtung Osten nach Amdorf, wo eine schwierige Brücke schiebend überquert werden mußte. Von Amdorf weiter längs der Jümme, nach Stickhausen, wo die nächste Pause gemacht wurde. Hier kreuzten sich die Fehnroute mit der Ammerland-Route, und die Guides mußten aufpassen, daß nicht die falsche Richtung gewählt wurde. In der Pause gab es Reste vom Frühstück, danach ging es weiter über Detern nach Augustfehn, wo bereits die Mittagspause geplant war. Das Haus, in dem das Rote Kreuz eine Gulaschsuppe aus der Kanone servierte, lag so weit von der Straße entfernt, daß eine Gruppe tatsächlich daran vorbeifuhr, den Fehler aber schnell bemerkte, umkehrte und dann kurz danach aus der anderen Richtung ankam. Nach der etwa eineinhalbstündigen Mittagspause ging es weiter auf der Ammerland-Route durch Apen. Durch Apen fand man sehr gut mit Hilfe der Ammerland-Routen-Schilder. Hinter Apen dann weiter nach Ocholt und zur nächsten Pause am Nordufer des Zwischenahner Meeres, wo wir in einem Restaurant einkehrten zu Kaffee und Kuchen. Dort war wiederum etwa eine Stunde Pause. Schließlich zur letzten Etappe für den heutigen Tag nach Rastede, allerdings gab es kurz vorher noch eine kleinere Pause in einem Wald. Hier verließ uns Jacques, der am Samstag einen privaten Termin hatte. Er fuhr nun durch bis Bremen, das er drei Stunden später erreicht hatte. Am Abend ersetzte ihn dann Christian, der per Bahn nach Oldenburg und von dort per Rad anreiste. In Rastede übernachteten wir in der neuen Achtfach-Turnhalle. Zum Abendessen in der alten Turnhalle hielt der stellvertretende Bürgermeister noch eine Rede, zu Essen gab es vom Roten Kreuz ein einfaches, aber frugales Mahl, und anschließend stürzten sich die Teilnehmer in das Stadtfest. Hinzu hatten die Rotkreuzler im Foyer der Halle einen Getränkgestand eingerichtet, der bis 23 Uhr geöffnet war, so daß eine sehr gute Stimmung aufkam, obwohl das Wetter immer kälter geworden war. Allerdings hatte es während der Tour nicht geregnet. Noch nicht. Abends beim Stadtfest hatte es dann bereits leichte Schauer gegeben.

Am Samstag, den 22. 5., sollte die letzte Etappe bis Lilienthal in Angriff genommen werden. Heute hatte es in der Nacht bereits geregnet, und es war noch kälter geworden. Diesmal starteten die Gruppen wieder in einer anderen Reihenfolge, und zwar 2, 4, 1, 3. Dadurch wurde unsere Gruppe zum Pfadfinder. Zuerst ging es durch den Schloßpark von Rastede Richtung Loy, und hier stellten einige Gruppen wieder fest, daß man in einem Wald leicht die Orientierung verlieren kann. Allerdings kamen die Regentropfen nicht durch die Blätterschicht. In Loy mußte dann eine Bundesstraße überquert werden, wozu sich die Polizei angesagt hatte. Doch die hatte keine Zeit, so daß wir die Straße in eigener Regie überqueren mußten. Der Verkehr war aber nicht so stark, so daß keine Probleme aufkamen. Nach Loy wurde der Wind dann sehr heftig, und es kam auch ein Regenschauer, so daß wir auf freier Strecke die Regenkleidung anziehen mußten. Über einige Kilometer kämpften wir uns dann über Neuenfelde gegen den Wind an, bis wir endlich bei Lienen zum Huntesperrwerk kamen. Dort fand eine erzwungene Pause statt, da das Huntesperrwerk nur zu jeder vollen Stunde für fünf Minuten die Brücke herunterkurbelt. Aber wir hatten Glück, wir kamen um kurz vor 11 Uhr an und konnten bereits nach einigen Minuten über die Brücke weiterfahren. Die nächste Pause fand dann am Melkhus genau hinter dem Deich statt. Auch dort konnten wieder jede Art von Milchprodukten erstanden werden, und die Teilnehmer freuten sich über die Sonne zwischen zwei Schauern. Nach etwa einer Stunde Pause ging es weiter, und wegen des Huntesperrwerkes hatte uns bis jetzt keine von den hinter uns fahrenden Gruppen eingeholt. Wir fuhren weiter hinter dem Weserdeich entlang, über Warfleth, Bardenfleth, Motzen, Lemwerder, dann mit der Weserfähre nach Vegesack. Dort war hinter dem Grauen Esel die Mittagspause geplant. Und tatsächlich wartete dort das Rote Kreuz mit Frikadelle und Kartoffelsalat auf uns. Hier war wieder eineinhalb Stunden Pause geplant, und die Teilnehmer konnten im Have Hööft einkaufen gehen. Weiter ging es dann rechts der Lesum, über das Lesumsperrwerk, bei Burg über die Straße und Bahn, unter der Autobahn durch, die Ritterhuder Heerstraße überquert auf den Wümmedeich, am Dammsiel entlang zum Kuhsiel. Hier war wieder eine Pause geplant, und das Restaurant hatte extra einen Bierwagen aufgestellt und den Grill angeschmissen. Am Kuhsiel sollten sich alle Gruppen treffen und dann vereint den restlichen Weg nach Lilienthal zurücklegen. Das geschah auch, so daß am Ende alle 170 Teilnehmer in einem langen Zug durch Lilienthal fuhren und am Hallenbad in Schofmoor ankamen. Geschafft. Am heutigen Samstag war es doch empfindlich kalt gewesen, dazu noch die Schauer, so daß dieser Tag am unangenehmsten war. Doch die Teilnehmer wurden durch eine Party im Restaurant des Hallenbades entschädigt, wo es noch einen Grillteller gab und reichlich zu trinken. Es spielte eine Blaskapelle, und die Bürgermeisterin von Lilienthal hielt noch eine Rede und bedankte sich bei allen Teilnehmern für die Ausdauer und bei allen Organisatoren für die Arbeit. Die Niederländer übernachteten noch einmal in der Halle und fuhren dann am nächsten Morgen zurück nach Stadskanaal. In vier Jahren soll die gleiche Tour wieder stattfinden.

Tourenleiter ADFC: Martin Enderle

Gruppe 1: Martin und Hanne Enderle und Matthias Weiß

Gruppe 2: Peter Schröder, Klaus Plump, Jacques Leclerc (ab Freitag-Abend Christian Mangold)

Gruppe 3: Stephan Koch

Gruppe 4: Jörg Kappmeyer, Jutta und Astrid

Organisationsteam: Egon Hastedt (begleitete die Tour im PKW) und Rüdiger Reinicke (fuhr mit dem Fahrrad)